In den späten 1880er Jahren analysierte Claude Monet die visuelle Wahrnehmung, indem er das gleiche Objekt unter verschiedenen Licht-, Atmosphären- und Wetterbedingungen darstellte. In einer solchen Serie stellte er die Grainstacks in der Nähe seines Hauses in Giverny dar. Diese großen, konischen Strukturen aus Weizen, 15 bis 20 Fuß hoch, schützten das Getreide vor Regen und Nagetieren. Typisch für die landwirtschaftliche Praxis in Frankreich, wurden die Stapel zu einem Symbol für den ländlichen Wohlstand des Landes. Monet studierte die Grainstacks während verschiedener Jahreszeiten, da sich die Intensität des Sonnenlichts änderte. Dieses Bild zeigt die Herbstdämmerung, in einem Moment, in dem die Sonne vom aufsteigenden Nebel abbrennt. Der Grainstack ist im Morgenlicht zu sehen, das einen Heiligenschein um ihn herum bildet. Aus der Nähe sieht man ein flackerndes Flickwerk von gebrochenen Pinselstrichen, die jeweils eine Notation des Lichts darstellen. Aus der Ferne verschmelzen diese Farben zu einem brillanten, schimmernden Bild.
