In diesem Werk stehen sich zwei menschliche Figuren gegenüber, getrennt durch einen vertikalen Streifen, in dem das Bild von hellem zu intensivem Rot wechselt. Die Figuren scheinen einander die Hand zu reichen, bleiben aber auf Distanz - eine Spannung, die sowohl Verletzlichkeit als auch Stärke ausstrahlt.
Die Radierung besteht aus mehreren Plattenabdrücken, Kratzern und Schichten, die sich überlagern. Diese rohe Textur verleiht dem Werk ein alternatives, fast unterirdisches Gefühl, das stark an die experimentelle Kunstszene der 1990er Jahre erinnert, in der Körper, Identität und Berührung zentrale Themen waren.
Die Kombination aus subtilen Graphitlinien, satten Farbflächen und Unvollkommenheit macht das Bild vielschichtig und faszinierend. Ein Werk, das zum längeren Betrachten einlädt, da es immer wieder neue Spuren, Worte und Bewegungen offenbart.
Herman Ketz (Enschede) ist Zeichner, Grafiker, Bildhauer und Assemblagekünstler. Nach Jahren als Autodidakt besuchte er von 1993 bis 1997 den Abendkurs am AKI in Enschede. Sein Werk zeichnet sich durch die Wiederverwendung alter Materialien aus: gebrauchte Ätzplatten, Holz und Metall bilden die Grundlage für neue Skulpturen. Die.. Mehr…
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