Die Verblendung des Samson, Rembrandt (1636)
Welche Gewalt! Welches Drama! Die übermenschliche Kraft, mit der Gott den alttestamentarischen Richter Samson ausgestattet hat, steckt in seinem unrasierten Haar. Seine Geliebte, Delila, eine Philisterin, hat ihm dieses Geheimnis gestohlen. Sie rasiert ihm den Kopf kahl und ruft ihre Landsleute herbei, die sich sofort auf den entmachteten Helden stürzen. Sie fesseln ihn und stechen ihm die Augen aus. Die grausige Szene, die von einer Art Scheinwerfer beleuchtet wird, hat etwas Theatralisches an sich. Delilah blickt mit einem Ausdruck von Triumph, Faszination und Entsetzen auf ihr Opfer zurück
