Das Alpen Auffalten - Pink verinnerlicht von Maximiliane Wittek

Über "Das Alpen Auffalten - Pink verinnerlicht"

von Maximiliane Wittek

Über das Kunstwerk

as Alpen Auffalten - pink verinnerlicht

Wer orientiert sich nicht im Äußeren,
statt im inneren Kompass?
Dem Sichtbaren nah,
scheint sich damit kollektiv so klar.
Ein individueller Blick über die Gebirgsketten,
das allgäuerische Himmelsdach.
Wach eröffnet sich ein zeitloses Schauspiel,
ein Auffalten,
dimensionsreiche Perlen aus Perspektiven.
- Die Alpensicht vom Nebelhorn.
Ein Erheben und Ausbreiten der Erde selbst,
wie im Innen, so im Außen.

Wie Oben, so Unten in ungebändigter Üppigkeit.
Jeder Fels ein Fragment der Urkraft, ungeschliffen und mächtig,
in einer dramatischen aufgewühlten Umarmung,
nebenbei bemerkten seidigen Sicht,
aus schattig und diffusen Licht.
Sich dicht wie ein gewaltiges,
steinernes wildgemustertes Tuch,
das der Wind in riesigen,
scharfen Falten,
Linien gleich
sinnlich sucht.

Zischende Zwischentöne strömen in mein Ohr,
ihr Wind lässt mir seine Botschaft zugeneigt hier,
die Pässe der Gipfel führen in Stille zu mir.
Ist das ein Empfindungsblitz jenes Universums,
gegenwärtig, fragmentiert,
in jedem Grade dialogisch?
In welcher Farbe pigmentiert?!

Wie Federn über den schroffen Graten der Alp,
tanzen zeitraffende Wolken,
sich derweil ein Gebet der Erde

Gräser,
Niedergelassen in den verborgenen Tälern,
von orange bis grün,
wurzeln weilend,
lehnen sich an die scharfen Steine,
schmiegen sich in jedes Tal,
rankend in jede Falte,
– ein steter Rhythmus zwischen Weichheit und Härte.
Das Auge überwältigt vom überbordenden Spektakel des Rohen und des Feinen.

Wichtiges, noch Weiteres existiert hier,
so verinnerlicht es sich in Dir,
doch sonderbar,
- kein Augensinn gelingt das Erfassen.
Nein, nichtmal Dir und deiner menschliche Gier.
Jenes unsichtbare Elixir,
ein gedämpft entwickeltes,
warm vibrierendes Wir.
Eine innenwohnende grenzenlose Energie, die sich dehnt im heimischen Gefäß,
so weit,
dran gemessen,
wie viel Stille ich konnt‘ walten lassen.
Kann ich, Mensch, es effekthaschend verprassen,
oder es angemessen in mir Fassen?

Geruhsam vertieft taucht es vielfältig spiegelgleich auf.
Parallel existierende,
Nebelschwadenbilder.
Geistig glühende, pinke Pigmente.
Wie ein besänftigendes Wolkenmoos
fein verbreitet,
mitten im Alpengestein und meiner Stirn.
So schimmert sich ein pathetisches Abbild vor mir:

In Wahrheit sind es die Alpen,
das Werk von Dir,
die wirklichen Maximalisten,
von hier.
Das sind wir.

Teamvereint in mir,
in Anblick von Dir.

Oktober 2024