Was ist hier los? von Maarten Trybou

Über "Was ist hier los?"

von Maarten Trybou

Über das Kunstwerk

Erster Preis 'Pflanzen' des Fotowettbewerbs "Geowonder 2025"

In Belgien und den Niederlanden gibt es bis zu 50 Arten von Bechermoos. Und sie sehen alle sehr ähnlich aus. Um sie zu unterscheiden, muss man die Farbe und die Form der Schuppen auf den Bechern, auf den Stängeln und sogar auf dem Boden berücksichtigen. Denn es handelt sich um Flechten, die den Boden mit einer Kruste bedecken. Darüber hinaus bilden sie aber auch diese gestielten Becher, um ihre Sporen besser zu verbreiten.

Sind diese Schuppen groß oder klein, körnig oder flach? Sind die Schalen schmal oder breit, flach oder kelchförmig, körnig oder schuppig? Pff, ich will gar nicht erst anfangen. Aber dann sah ich zwischen einigen schönen, regelmäßigen Exemplaren auch diese verzerrten Schalen. Mein erster Gedanke war: 'was ist hier los?' Ist es eine Pilzinfektion? Ein Pilz, der das Bechermoos parasitiert und seine Sporen auf ihm bildet? Denn Pilze parasitieren so gut wie alles, sogar sich gegenseitig, und das hätte mich überhaupt nicht überrascht.

Die relativ großen Becher waren miteinander verwachsen und zeigten allerlei fingerartige Fortsätze mit einem braunen, knolligen Knubbel am Ende. Es erinnerte mich ein wenig an die Finger eines Laubfroschs oder eines Geckos, die auch diese kleinen Saugnäpfe an ihren Fingern haben. Aber es schien etwas zu sein, das man eher von einem Pilz erwarten würde.

Aber Flechten sind ja auch Pilze, wenn auch von einer Alge bewohnt. In diesem Fall handelte es sich einfach um eine eigene Art, die ihre Fruchtkörper so ausbildet, mit strahlenförmigen Ausstülpungen. Die sporenbildenden Becher des Runzeligen Keuhlenflechte werden daher manchmal als 'explodierte' Becher bezeichnet. Meiner Meinung nach sehen sie eher wie Froschhände aus. Aber ansonsten gibt es nichts zu befürchten, außer ein paar schönen Sporen!