Ein junger Mann mit einer Kette, Rembrandt van Rijn und Studio
Dieses Bild ist ein Beispiel für eine Tronie, ein niederländisches Wort, das "Kopf" oder "Gesichtsausdruck" bedeutet. Tronies waren nicht als identifizierbare Porträts gedacht, sondern als künstlerische Untersuchungen von Gesichtszügen und phantasievollen Kostümen. Besonders in den Jahren um 1630 nutzte Rembrandt dieses beliebte Format, um verschiedene Lichteffekte und Gesichtsausdrücke zu erforschen. Hier prägt der starke Kontrast von Licht und Schatten die Konturen des Gesichts des jungen Mannes; ungewöhnliche Accessoires wie der gestreifte Schal und der glitzernde Anhänger an einer Schmuckkette verleihen ihm einen exotischen Touch. Obwohl dieses Gemälde das Monogramm von Rembrandt trägt, ist die Urheberschaft nicht sicher. Einige Gelehrte haben es Isaac de Joudreville (1613-1648) zugeschrieben, einem Schüler und Mitarbeiter Rembrandts, der vergleichbare Tronien in einem ähnlich glatten und eleganten Stil malte.
