Nebel in den Wäldern von El Hierro, Spaniens kleinster Kanareninsel. von Marjolein Zijlstra

El Hierro, eine Insel, auf der die Zeit stehen geblieben ist, auf der es außer einer kleinen Ölraffinerie für das Asphaltwerk zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur keine andere Form der Industrie auf der gesamten Insel gibt. Landwirtschaft, einfache Viehzucht, Fischerei und eine einfache Form des Tourismus, das ist alles. Freundliche Menschen, überwältigende Natur, Einfachheit und Ehrlichkeit, kein Luxus, keine Resorts, kein Prunk. Gewöhnliches Leben, und daran kann man im Urlaub auf El Hierro für eine Weile teilhaben, die Seele baumeln lassen und entspannen, Wanderungen durch ausgedehnte Wälder genießen, in denen oft andere Bäume und Pflanzen wachsen, als wir es hier in unserem gemäßigten Klima gewohnt sind. El Hierro liegt nämlich näher am Äquator und hat ein subtropisches Klima. In den höheren Lagen herrschen jedoch oft niederländische Wetterbedingungen mit dichtem Nebel zwischen den Bäumen, der vom Wind getrieben wird und oft als horizontaler Regen bezeichnet wird. Es ist grüner als auf der wärmeren Meereshöhe, oben im Feuchtgebiet wachsen wunderschöne Bartflechten wie lange Fäden in den Bäumen, ganzjährig Pilze, regelmäßig geht man buchstäblich mit dem Kopf in den Wolken. Auf Meereshöhe sind es überwiegend Sukkulenten, Agaven, Kakteen und andere hitzebeständigere Pflanzen. Im Süden der Insel, in der Nähe der Stadt La Restinga, ist weit und breit kein Grün zu sehen. Dort gibt es Lava, Lava und noch mehr Lava.
Eine Landschaft mit einer Lavawüste, eine wahre Mondlandschaft mit rostrotem Gestein und dem blauen Meer am Horizont. Übrigens ist El Hierro völlig energieautark, und zwar mit Windrädern und einer Wasserbatterie. Überschüssige Windenergie wird genutzt, um Wasser in einen hoch gelegenen See zu pumpen. Bei Energiearmut fließt es an stromerzeugenden Turbinen vorbei nach unten und löst so das Problem der Stromerzeugung.