Frau, die ein Buch am Fenster liest, Gabriël Metsu (1653)
Metsu hat eine lebensgroße Frau dargestellt, die an einem offenen Fenster sitzt. Sie stützt sich auf einen kleinen, mit einem gestreiften Teppich bedeckten Tisch und blickt in die Welt hinaus, als würde sie über eine Idee nachdenken, die sie soeben dem Text des aufgeschlagenen Buches vor ihr entnommen hat. Ihre charakteristische Kleidung - ein voluminöser rostroter Mantel, ein locker sitzendes weißes Hemd und ein schwarzes Federbarett - hätte einem Betrachter des 17. Jahrhunderts gezeigt, dass es sich nicht um eine zeitgenössische niederländische Darstellerin handelt, sondern um eine Figur aus einer anderen Zeit und einem anderen Ort.
