Ein italienischer Innenhof, Jan Weenix
Zwei junge Verliebte sitzen auf den Stufen eines Gasthauses unter italienischem Himmel und vertrödeln ihre Zeit mit Flirten. Er blickt zu ihr auf, während sie ein Bonbon in sein Weinglas taucht, ein Perlenohrring streicht ihr leicht über den Hals, eine Feder wedelt über ihre schönen Locken. Ein junger schwarzer Junge in prächtiger Uniform, möglicherweise ein Sklave, beobachtet ihr hemmungsloses Verhalten. Er hält ein Tablett mit einer halbgeschälten Zitrone und einer offenen Auster, die oft für ein Aphrodisiakum gehalten wird.
Das Gasthaus scheint ein altes klassisches Gebäude mit einer Terrasse davor übernommen zu haben. Die Säulen seines Portikus ragen außer Sichtweite auf. Auf der Terrasse steht eine Statue, die von Michelangelos rebellischem Sklaven (Louvre, Paris) inspiriert ist und die vielleicht einen niederländischen Sammler, der nicht in der Lage war, die Reise zu unternehmen, um sich ein so berühmtes Meisterwerk anzusehen, gereizt haben könnte.
