Voorstratshaven Dordrecht Niederlande von Hendrik-Jan Kornelis

Der Voorstraatshaven ist ein Hafen, der mitten durch das historische Zentrum von Dordrecht verläuft. Er ist der älteste Hafen der Stadt und war ursprünglich ein lehmiger Bach oder eine Rinne auf einer dicken Torfschicht. Diese Rinne wurde Thuredrith oder Thuredrech(t) genannt und ist der Ort, an dem Dordrecht gegründet wurde. Eine der ältesten Brücken über den Voorstraatshaven ist die Pelserbrug, die in den Jahren 1284-1285 gebaut wurde.

Ursprünglich hießen der Voorstraatshaven und der Wijnhaven zusammen Oude Haven oder - bis zum Bau des Nieuwe Haven im Jahr 1410 - einfach Haven, beginnend an der Boombrug in der Nähe des Groothoofd und endend an der Leuvebrug neben der Grote Kerk. Soweit wir wissen, stammt die früheste Erwähnung des Namens Voorstraatshaven aus dem Jahr 1868. Damals bildete die Tolbrug - der heutige Scheffersplein - die Grenze zwischen Voorstraatshaven und Wijnhaven. Im Jahr 1960 beschloss der Gemeinderat, dass Voorstraatshaven bis zur Nieuwbrug fortbestehen und Wijnhaven fortan auf den nördlich davon gelegenen Teil von Oude Haven beschränkt sein sollte.

Im 13. Jahrhundert war das Stadtgebiet um den Voorstraatshaven von Klöstern geprägt. Da es verboten war, zwischen der Grote Kerk und der Visbrug zu bauen, wurde zwischen der Voorstraat und dem Voorstraatshaven lange Zeit nicht gebaut.

Obwohl der Oude Haven für große Schiffe nicht zugänglich war, nutzten Handel und Schifffahrt den Hafen ab dem 16.

In einer niederländischen Stadt wie Dordrecht war die öffentliche Gesundheit noch im 19. Jahrhundert schlecht, was zum Teil auf das häufig stehende Wasser zurückzuführen war. Im Jahr 1862 zeigten Untersuchungen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Sterblichkeitsrate und der Wohngegend gab, in der die Menschen lebten. Das Gebiet nördlich des Voorstraatshaven war der gesündeste Teil der Stadt. Es war relativ gesund, am Flussufer zu wohnen, obwohl die Grotekerksbuurt eine Ausnahme bildete.