Blumen in einer Glasvase, Daniël Seghers (1635)
Daniel Seghers' atemberaubende Tafel - sein frühestes bekanntes signiertes und datiertes Gemälde - ist bemerkenswert für seine realistischen Details, von der transparenten Glasvase bis zu den Tautropfen auf den Blütenblättern. Aber das Gemälde ist auch eine Komposition aus bewussten Kunstgriffen: Die Blumenvase wäre zu kopflastig, um für sich allein zu stehen, und die dargestellten Blumen hätten nicht alle gleichzeitig geblüht. Der Strauß besteht aus Rosen, einem Zweig mit Orangenblüten, einer prächtigen gestreiften Tulpe und vier Schwertlilien, jede in einem anderen Farbton. Ein Schmetterling und drei Raupen wurden offenbar mit den Schnittblumen ins Haus gebracht.
Seghers war Laienbruder im Jesuitenorden der katholischen Kirche, und viele seiner Blumenbilder enthalten symbolische Inhalte, die mit seinem Glauben zusammenhängen. Hier könnten sich die Blumen auf die Jungfrau Maria, die Mutter Jesu Christi, beziehen. Die Schwertlilie beispielsweise ist die Blume der Jungfrau und spielt auf sie als Königin des Himmels an. Rosen symbolisieren die Liebe, und die Jungfrau wird manchmal als "Rose ohne Dornen" bezeichnet. Orangenblüten werden mit Reinheit assoziiert, und auch Tulpen können die Jungfräulichkeit symbolisieren.
